Der Frühling steht vor der Tür, die Wintersachen wandern in den Kasten, höchste Zeit an die Sommerfigur zu denken und ein paar Kilo abzuspecken, nicht das erste Mal begleitet mich dieser Vorsatz durch die Frühlingszeit. Aus dem Business in der Privatindustrie sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen ist die Definition „ein Ziel muss s.m.a.r.t sein“ – spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und terminiert und schon fasse ich den diesmal wirklich ganz festen Vorsatz, ab sofort und ganz fix und regelmäßig 3x die Woche mindestens 40 Minuten zu laufen, 2x die Woche auf das Abendessen zu verzichten sowie generell kleinere Portionen zu essen. Das erklärte Ziel ist bis zum 1. August ein Minus von 7kg zu erreichen. (der 1. Juli wurde als nicht realistisch eingeschätzt, wie immer bin ich schon wieder zu spät dran.)
Klingt doch alles gar nicht schlimm, im Gegenteil, 7kg, eine Kleinigkeit verglichen mit den Erfolgsgeschichten von Menschen, die 20 kg und mehr abspecken. Mit dem nötigen Selbstbewusstsein und laufender Selbstmotivation ist das schließlich keine große Sache.
Außerdem ist Ausdauersport gut für die Gesundheit und die persönliche Fitness. Die Lieblings-Laufschuhe stehen bereit und zwei Wochen geht alles wie geplant. Aber leider ist auf einmal wieder soviel zu erledigen, das Knie schmerzt, das Wetter ist wieder mies und ….und….
Eiserne Disziplin wäre angesagt, nur kommt immer öfter der Gedanke- das alles macht überhaupt keinen Spaß und die Laune wird immer schlechter, das ursprünglich große Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten sinkt unweigerlich in den Keller. Obwohl ich mein Ziel s.ma.r.t formuliert habe und die nötigen Maßnahmen dazu festgelegt habe, komme ich doch nicht so weiter wie ich gerne möchte. S.m.a.r.t. alleine bringt mich nicht zum Ziel. Mein unbewusst arbeitendes emotionales Erfahrungssystem im Gehirn hat bei Entscheidungen das erste und letzte Wort- Das erste beim Entstehen von Wünschen und Zielsetzungen, das letzte bei der Entscheidung, ob das, was geplant ist, wirklich jetzt und so und nicht anders ausgeführt werden soll. (Gerhard Roth)
Daher fasse ich den Entschluss, es diesmal ganz anders zu versuchen. Eine andere, positive Haltung, ein anderer Ansatz ist das erklärte Ziel. Basierend auf der Methodik des Zürcher Ressourcenmodells (ZRM) wähle ich aus einer Reihe von Bildern dasjenige aus, das mich am meisten und uneingeschränkt positiv anspricht. Dazu sammle ich Ideen und bilde daraus ein Motto bzw. formuliere so ein Ziel, das mich die nächsten Wochen begleiten soll.
Das Motto hängt an meinem Erinnerungsboard im Vorzimmer, auf meinem Kühlschrank, auf meinem Laptop als Hintergrundbild- Das Bild mit meinem neuen Motto begleitet mich durch den Alltag. Darüber hinaus wähle ich Gegenstände aus, die mich laufend an das Motto erinnern. Über Bewegungen und Körperhaltung wird das Motto noch zusätzlich verankert. Das alles hat den Sinn, dass ein neues Netzwerk in meinem Gehirn aktiviert wird.
Ein grundlegender Gedanke des ZRM ist, dass jeder Mensch bereits die Ressourcen, die er zur Erreichung eines Zieles oder Lösung eines Problems benötigt, in sich selbst trägt. Jeder hat ausreichend Potential, um sich positiv zu verändern. Persönliche Ziele werden mit positiven Gefühlen und einer veränderten Einstellung verbunden. So kann das erklärte Ziel leichter erreicht werden, da mit der veränderten positiven Haltung auch unterschiedliche Handlungen gesetzt werden. Mal sehen, wie es in 4 Wochen aussieht, meinem ersten Zwischenziel!