Mit Ängsten im Alltag umgehen
Sie begleiten uns allzu oft im Leben, die „kleinen“ Ängste, die uns das Leben schwermachen. Wie oft vermeiden wir eine Situation, weil wir uns davor fürchten und sagen zu uns selbst, „das kann ich nicht, ich lasse es lieber sein“. Wie viele Möglichkeiten und Erfahrungen lassen wir uns durch die Lappen gehen, weil wir meinen, einer Herausforderung nicht gewachsen zu sein oder Angst haben, in eine Situation zu geraten, die neu ist, die uns (über)fordert, die unerwartet über uns hereinbricht. Häufig wissen wir gar nicht, was es eigentlich ist, das bei uns diese starke Emotion hervorruft. Wir versuchen unseren Gefühlen mit rationalen Argumenten beizukommen und können erst nichts daran ändern. Angst ist ein starker Hemmer unserer persönlichen Entwicklung und bremst oft in beruflichem wie privatem Bereich. Auch hindert sie uns nicht zu selten, so erfolgreich zu sein, wie wir es könnten.
Angst ist aber nicht nur negativ zu sehen, aus evolutionsgeschichtlicher Sicht waren Angst und die daraus resultierenden Reaktionen bei Bedrohungen überlebenswichtig. Der Mensch reagiert auf Gefahren mit Totstellen, Flucht oder Kampf, nach diesen Prinzipien reagieren wir noch heute, wenn wir uns auch nicht mehr vor wilden Tieren fürchten müssen, sondern uns „nur“ den Herausforderungen im Dschungel des modernen Lebens stellen. Eine Schlüsselrolle spielt hier unter anderem ein Teil des Gehirns, die Amygdala, Teil des limbischen Systems. In der Amygdala werden Situationen blitzschnell, bevor wir noch etwas bewusst erfassen können, emotional verarbeitet, Gefahren analysiert und bestimmte Reaktionen eingeleitet.