versus Harmonie
Soll um des guten Friedens willen die eigene Meinung zurückgehalten werden? Ist Konfrontation zu verstehen als gegeneinander antreten?
Soll vermieden werden das Gegenüber zu verärgern? Geht eine Freundschaft deswegen kaputt? Ist der oder die Gesprächspartnerin auf Dauer böse? Hand aufs Herz, habe ich Angst nicht mehr beliebt zu sein, weil ich eine andere Meinung habe und zu dieser stehe?
Es ist nicht leicht, die eigene Ansicht zu vertreten, wenn der Gesprächspartner gegenteiliger Meinung ist. Es kommen entsprechende Emotionen dazu, schließlich möchte man von seinem eigenen Standpunkt überzeugen. Ehe man es sich versieht, steckt man in einer heftigen Auseinandersetzung und fühlt sich danach so richtig mies.
Schweigt man stattdessen, obwohl es in einem brodelt, staut sich zunehmend Aggression auf. Man ärgert sich über sich selbst, wieder nichts gesagt zu haben. Irgendwann platzt dann der Kragen und die Auseinandersetzung wird umso heftiger. Festhalten an scheinbarer Harmonie macht meiner Meinung nicht glücklich, auch wenn man natürlich in Frieden leben möchte.
Die Frage ist, wie führe ich eine „Konfrontation? Verfalle ich in Kampfrhetorik oder achte ich darauf, wie ich meine Sprache einsetze. Habe ich ehrliches Interesse am anderen oder möchte ich nur unter allen Umständen recht behalten? Schaffe ich es, einmal kräftig durchzuatmen, bevor ich die Beherrschung verliere. Vielleicht ist es sogar möglich, eine große Prise Humor dabei zu haben, so als wäre ein unsichtbarer Partner mit dabei. Lächeln hilft nämlich so gut wie immer.
Warum nicht Konfrontation verstehen als eine Form des Vergleichens, was du und ich denken?
Warum nicht verstehen als Gegenüberstellen von verschiedenen Ansichten?
Wenn mit solch positiver Besetzung des Wortes Konfrontation ein Gespräch begonnen wird, fällt es viel leichter ein Gespräch mit gegensätzlichen Positionen zu führen.
Nicht zu vergessen, dass der eigene Horizont jedenfalls erweitert wird, indem man sich auseinandersetzt und die andere Meinung akzeptiert und darüber reflektiert. Konfrontation ist auch ein Zeichen, dass ich mich für den Mitmenschen interessiere und ihm zuhöre.
Deswegen von meiner Seite ein absolutes Ja zu friedvoller Konfrontation!
Wenn es nicht immer optimal gelingt, einfach darüber lächeln!