Liebe(r) Claudia
Vor Selbstmanagement Teil 2 ist mir ein Thema sozusagen „dazwischen gerutscht“.
Genaugenommen ist dieser Beitrag in Corona-Zeiten vollkommen irrelevant. Vielleicht aber auch nicht, da er auch ein Appel für echtes persönliches Interesse am Mitmenschen ist. Vielleicht bringt er den einen oder anderen auch ein wenig zum Schmunzeln in sorgenvollen Zeiten, wo viele keinen Job oder Angst diesen zu verlieren haben. Ich weiß wovon ich rede, da ich vor einigen Jahren selbst auf einmal ohne Arbeit dastand.
Also zurück zum Thema!
Gleich vorweg, die Kopfsurferin ist genervt, trotz aller hilfreichen Mentaltechniken, die ich mir in den letzten Jahren angeeignet habe.
Schreiben, Einladungen, Bitten, die so tun, als wären sie persönlich. Kein Tag vergeht ohne „persönlich“ an mich gerichtete Mails.
„Guten Tag Frau/Herr Dr. Mattner“, „liebe(r) Frau Dr. Claudia Mattner“, „hallo….kennst du schon….“ „Liebe(r) Claudia, Einladung zum Vortrag, ich freue mich auf dein Kommen“.
Tut mir leid, ich kenne dich nicht.
Hier noch mein persönlicher Favorit zum Thema automatisierte Mails:
„Wir hoffen, dass Ihnen die Vorstellung Absage Ballett… gefallen hat“. Dankeschön, ich war begeistert. Nichts gegen die nötige Absage per se natürlich!
Ich weiß schon, es wollen möglichst viele erreicht werden, es ist gute Werbung für Unternehmen, die sich in Erinnerung rufen möchten. Es ist viel zu mühsam, jeden einzelnen anzuschreiben. Keine große Sache im social media Zeitalter!
Vielleicht habe ich auch nur mit dem „so tun als ob wir Freunde wären“ ein Problem. Ich mag´s nicht.
Positive Beispiele gibt es natürlich auch:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde!
Die andere Seite sind automatisierte Mails von Menschen, die ich persönlich gut kenne mit der „Bitte um…..oder lieben Wünschen zu Weihnachten und Ostern“.
Danke, nicht notwendig- ich freue mich aber, wenn jemand ganz echt und persönlich genau an mich denkt und fragt wie es mir geht.
Ich mag die Austauschbarkeit nicht, es ist als, hätte man kein Gesicht mehr, nur mehr eine Adresse unter vielen. Will man nicht als Mensch wichtig sein und ernst genommen werden? Ist es nicht in manchen Unternehmen ähnlich, dieses Gefühl der leichten Austauschbarkeit, die daran hindert, ein Gefühl der Loyalität zu entwickeln? Doch das ist ein anderes Thema.
Liebe Leserinnen und Leser, vielleicht bin ich hoffnungslos altmodisch und outdated. Vielleicht habe ich die Entwicklung verschlafen, jedenfalls freue ich mich über ein persönliches Schreiben oder einen Anruf, sei es eine Einladung, eine Bitte, ein Gedankenaustausch oder liebe Grüße von der letzten Urlaubsreise.
Bleiben Sie gesund und #StayHome
Ihre Kopfsurferin