Kennen Sie das Gefühl – eine lang ersehnte Fernreise steht an und neben dem Gefühl der Vorfreude packt einen das Reisefieber. Was ist nicht alles noch zu erledigen, Dinge, an die man Monate nicht gedacht hat und plötzlich unaufschiebbar erscheinen. Gedanken, wie wird es sein, so weit weg, wie wird die lange Flugreise sein, werde ich eh gut fliegen und ankommen? Wie wird es im fernen Land sein, werde ich mich dort wohl fühlen?
Ehe man es sich versieht, steht man auf fremdem Boden, in diesem Fall im fernen Neuseeland – Anreise gut, langer Flug gut, das Land, die Natur wunderschön, noch viel besser als in den Vorstellungen. Ein Land voller freundlicher Menschen, die offensichtlich von mitteleuropäischer Hektik noch nie gehört haben. Und siehe da, das Leben funktioniert deswegen um kein bisschen schlechter. Auf jedem Schritt und Tritt ist die Liebe und Verbundenheit zur Natur spürbar und erlebbar. Ist es dort leichter, sich dieses Gefühl zu bewahren als bei uns? Oder liegt es schlicht und einfach an uns, weil unsere Augen den Blick auf das Wesentliche verloren hat? Weil wir lieber durch unser Leben hetzen, weil ja jeder Termin und wir selbst so unerhört wichtig sind?
Wie einfach der Alltag sein kann, sei anhand eines Beispiels erläutert:
Am auffälligsten ist der Unterschied zu Mitteleuropa, wenn Sie sich dazu entschlossen haben, innerhalb des Landes eine Flugreise anzutreten. Man fühlt sich irgendwie in alte Zeiten zurückversetzt, als auch bei uns Reisen noch ganz entspannt war. Flüssigkeiten im Handgepäck, kein Problem, iPad, Laptop, alles kein Problem.
An dieser Stelle frage ich mich das erste Mal, in wieweit all die Maßnahmen zu unserer eigenen Sicherheit – nicht falsch verstehen, mir ist natürlich bewusst, dass wir einen anderen Standard benötigen, weil einfach schon zu viel passiert ist – zu unserer eigenen Unsicherheit und Unruhe beitragen.
Steht man schließlich vor der Anzeigetafel und sieht, dass beim eigenen Flug der Schriftzug „relax“ angezeigt wird, weiß man, dass man noch alle Zeit der Welt für einen Espresso hat.
Sollte sich bei all dem Entspannt sein, dann doch noch vor dem Flug ein mulmiges Gefühl einstellen, kann ich nur den Blick auf das Sicherheitsvideo (https://youtu.be/dYu8kkD0Gy4) empfehlen, man kann gar nicht anders als lachen. Und siehe da, anstatt zu den Ohrhörern zu greifen und wie immer meine bestens bewährte wingwave® Musik zur Beruhigung zu hören, denke ich mir plötzlich: „Was ändert es, ob ich jetzt hektisch bin oder mich vor dem Flug fürchte- ich kann genauso gut aus dem Fenster sehen und den Flug genießen“.
So eine positive Umgebung färbt einfach ab, was hindert uns, uns selbst eine Umgebung zu schaffen, die uns Freude macht?
Möge dieser Zustand anhalten und ich ein wenig von diesem wunderbaren Lebensgefühl mitnehmen und mich daran erinnern, wenn die Hektik michwieder einmal packt!
Liebe Leser und Leserinnen, Ihnen allen in diesem Sinn entspannte vorweihnachtliche Tage und ein frohes Fest. Auf ein Wiederlesen in 2019! ?